Im pädagogischen Alltag werden die Fachkräfte oft mit Traumaweitergabe von Generation zu Generation konfrontiert. Vielfältige Auswirkungen der Belastungen, Gewalt und Vernachlässigung, die das Leben der betroffenen Familien prägen führen dazu, dass die Entwicklungschancen der Kinder unter diesen Umständen - trotz Hilfen zur Erziehung bzw. stationärer Unterbringung - oft beeinträchtigt sind. Die Fachkräfte werden mit Widerstand gegen Veränderungen, Geheimnissen und dissoziativen Prozessen konfrontiert und laufen Gefahr, sich in der Dynamik zu verstricken.
In diesem Seminar bekommen die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, das Phänomen der Traumaweitergabe und die Chancen und Möglichkeiten zu erörtern, den Teufelskreis unbewältigter Traumata im Arbeitskontext zu durchbrechen.
Das Ziel des Seminares ist, mehr Sicherheit in der Gestaltung von Unterstützung für die betroffenen Eltern und deren Kinder. Hinweise zur persönlichen Selbstfürsorge der Fachkräfte runden das Seminar ab. Das Seminar wird mithilfe von Theorie-Inputs, fachlichem moderierten Austausch sowie Kleingruppenübungen gestaltet.
Inhalt:
- Entstehung und Auswirkungen von Traumata
- Traumadefinition, Traumareaktion und -dynamik
- Chronifizierung von Traumafolgen
- Auswirkungen von traumatischen Erlebnissen bei Kindern und Jugendlichen
- Definition und Entstehung von Traumaweitergabe
- Wege der sekundären Traumaweitergabe
- Auswirkungen auf die psychosoziale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen
- „Vom Bauchgefühl zum sicheren Erkennen“ – Hinweise auf transgenerationale
- Traumaweitergabe in Familiensystemen und bei Kindern und Jugendlichen erkennen
- Folgen von Traumaweitergabe in den betroffenen Familien
- Beeinträchtigung der Bindungsfähigkeit und Feinfühligkeit
- Co-traumatische Prozesse
- Dissoziative Beziehungs- und Kommunikationsstrukturen
- Traumapädagogische Unterstützungsmöglichkeiten für betroffene Kinder und Jugendliche
- Traumapädagogische Haltung
- Schutz und Entlastung bei Parentifizierung und Notautonomie
- „Wie sage ich es den Eltern?“ – Mit Eltern in Kontakt kommen
- Psychoedukation zum Thema Reinszenierung
- Hilfreiche Faktoren aus der Sicht der Eltern
- Grenzen der sozialpädagogischen Unterstützung bei transgenerationaler Traumaweitergabe - - Kindeswohlgefährdung durch transgenerationale Traumaweitergabe
- Belastungen bei den Fachkräften und Notwendigkeit der Selbstfürsorge
- Belastungsquellen in der Arbeit mit Traumatisierten
- Entstehung von Berufsrisiko Sekundäre Traumatisierung und Präventionsmöglichkeiten
Datum / Zeit:
Freitag,13.09. - Samstag, 14.09.2024
09:00 Uhr - 16:00 Uhr
Ort:
JUUBA© - JUGENDHERBERGE
UND BILDUNGSZENTRUM Karl-Schaaf-Weg 3a
26409 Wittmund-Asel
www.juuba.de
Referent*in:
Margarete Udolf
Teilnahmebeitrag:
300,00€ (incl. 19% UmSt)
Im Teilnahmebeitrag enthalten:
Teilnehmer*innenunterlagen, Kaffee, Tee, Mineralwasser, Säfte, Teilnahmebescheinigung.
Übernachtung / Verpflegung: Es besteht die Möglichkeit, Übernachtung und Verpflegung in der JUUBA zu buchen.
Anmeldung und Preisinformation unter dem Stichwort "Sturmfänger" an [email protected]
Anmeldung